Politik, Wirtschaft, Mediziner*innen und Krankenkassen schlagen – aufgrund der stetig steigenden Gesundheitsausgaben – Alarm. Dafür gibt es verschiedene Gründe: z.B. der sich bereits seit Jahren abzeichnende demographische Wandel in Deutschland. Die Erwerbsbevölkerung wird immer älter und bereits im Jahr 2024 wird die Gruppe der 50-65-Jährigen über 40 % ausmachen. Hinzu kommt, dass aufgrund eines höheren Renteneintrittsalters Arbeitnehmer*innen zunehmend länger im Unternehmen bleiben und folglich altersbedingte Krankheiten wie Diabetes und Herzkrankheiten zunehmen.

Aber auch der Trend zum Präsentismus (arbeiten trotz Krankheit) trägt zu steigenden Gesundheitsausgaben bei. Eine steigende Fehlerquote, das Anstecken von Kolleg*innen oder auch ein möglicher anschließender Komplettausfall sind nicht selten die Folge. 

2009 fielen in deutschen Unternehmen Krankheitskosten von 129 Mrd. EUR an. Dies entspricht 50 % der Gesamtausgaben für Gesundheit in Deutschland. Gleichzeitig belief sich der volkswirtschaftliche Schaden, der durch den Bruttowertschöpfungsausfall entstand, auf EUR 225 Mrd. Das entspricht 9% des Bruttoinlandsproduktes.

Der Wettbewerbsvorteil Deutschlands verlagert sich auf Wissen und Kompetenz. Daher ist zu empfehlen, ältere Mitarbeiter*innen mit Erfahrung und Know-how  (50/60+) aktiv und gesund im Unternehmen zu halten. Zunehmender Fachkräftemangel erhöht den Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter*innen.

Hier setzt das Betriebliche Gesundheitsmanagement an: Es sorgt dafür, die Mitarbeiter*innen im Unternehmen gesund zu halten und damit die Gesundheitsquote zu erhöhen. Krankheitskosten werden so gesenkt und die Produktivität erhöht. Denn gesunde und zufriedene Mitarbeiter*innen sind motiviert, leisten mehr und sind positive Botschafter*innen des Unternehmens.

Die rechtlich vorgeschriebene Unfallverhütungsvorschrift vom 01.01.2011 soll dabei Impulse setzen. Jeder Arbeitgeber ist nun grundsätzlich verpflichtet, eine betriebsärztliche Betreuung sicherzustellen. Die Zahl der notwendigen Betreuungsstunden ist dabei abhängig von der Berufsgenossenschaft, dem gesundheitlichen Risiko und der Zahl der Mitarbeiter*innen.

Quelle: Studie der Felix Burda Stiftung 2011