Wie Sie das böse Erwachen vermeiden – Tipps für den erfolgreichen Einstieg als Führungskraft

Die ersten Tage im neuen Unternehmen – Zuhören und eine gute Vorbereitung ist unerlässlich!!

Der spannende und oftmals langwierige Bewerbungsprozess ist positiv überstanden, die Tinte auf dem Vertragsdokument getrocknet und Kündigung beim bisherigen Arbeitgeber samt Verabschiedung bei den alten Kollegen erfolgt.

Hoch motiviert und mit vielen guten Ideen im Gepäck ist die Freude auf die neue Herausforderung groß.

Damit diese lange anhält und jegliches Engagement im neuen Unternehmen zum gewünschten Erfolg führt, ist insbesondere als Führungskraft ein gelungener Einstieg unentbehrlich. Denn nicht selten stimmen die im Vorstellungsgespräch formulierten Anforderungen an die Position gar nicht mit der tatsächlichen Situation überein. Weiche Faktoren, wie die Unternehmenskultur,  ungeschriebene Gesetze oder auch die Stimmung im Unternehmen lernt man erst vor Ort und im System kennen.

Egal, ob als alter Hase oder ganz neu im Geschäft. Für alle haben wir nachfolgende sieben Tipps als wertvolle Hilfestellung für die ersten Tage im neuen Job zusammengestellt.

 

7 Tipps für den erfolgreichen Einstieg

Analysieren Sie!

  • Beschäftigen Sie sich bereits im Vorfeld vor Antritt mit dem Unternehmen. Studieren Sie die Website und scannen Sie das Netz nach sämtlichen Infos über das Unternehmen. Insights, Branchen-News, Wettbewerb, Presseartikel, Social Media etc. Damit sind Sie für die ersten Gespräche mit Kollegen und Mitarbeitern sehr gut gewappnet.
  • Wie steht es um die aktuelle Situation im Unternehmen. Was sind z.B. die wichtigsten Ziele und Themen? Was brennt unter den Nägeln?
  • Nicht zu vergessen sind dabei auch die Themen des Vorgängers. Welche wurden von ihm verfolgt? In welchem Status befinden sich die von ihm angeschobenen Projekte? Wie stehen die Kollegen dazu

Stellen Sie Fragen und zeigen Sie damit Interesse! Aber bewerten Sie in keinem Fall!!

  • Wo stehen wir heute und wo wollen wir hin? Welche Entscheidungen wurden getroffen und warum?
  • Warum laufen die Dinge, wie sie laufen? Was genau sind die Gründe für das jeweilige Vorgehen.
  • Welche Tops und Flops gab es in letzter Zeit? Was sind die Learnings?

Versprechen Sie nichts

  • Vor allen nichts, was Sie später nicht halten können. Beziehen Sie keine Position sondern machen Sie sich erst ein objektives Bild über die Situation. Sammeln Sie genug Informationen, um später substanziell und realistisch einschätzen zu können, was im Unternehmen veränderbar ist.

Bauen Sie die Beziehungen langsam auf

  • Sprechen Sie mit jedem – völlig wertfrei
  • Achten Sie darauf, sich nicht gleich zu verbrüdern, auch wenn es immer wieder Kollegen gibt, die versuchen, Sie auf ihre Seite zu ziehen
  • Viel wichtiger ist es, erst einmal das System zu erfassen und zu verstehen wie es tickt

Nutzen Sie Ihren Status ohne überheblich zu wirken

  • Aber nutzen Sie ihn sorgfältig und spielen Sie ihn auf keinen Fall aus.
  • Beziehen Sie sachlich und immer nur zum jeweiligen Themenfeld Stellung. Üben Sie sich ansonsten in Zurückhaltung.

Lokalisieren Sie Förderer und Kritiker – möglichst schnell

  • Auf welcher Seite stehen die Kollegen? Aber Achtung: der erste Eindruck muss nicht immer der richtige sein. Vermeiden Sie tunlichst falsche Einschätzungen

Sprechen Sie mit den unterschiedlichen Hierarchieebenen und machen Sie sich ihr eigenes Bild!!

  • Wichtig dabei ist es, die entsprechende Sprache der jeweiligen Ebene zu verstehen und auch zu sprechen. Agieren Sie dabei immer auf Augenhöhe mit den jeweiligen Kollegen. Respekt, Wertschätzung und Achtung sollten die Grundpfeiler der Kommunikation darstellen
  • Halten Sie Augen und Ohren offen und lesen Sie zwischen den Zeilen. Was sind z.B. ungeschriebene Gesetze im neuen Unternehmen?

Fazit

Wer sichere Schritte tun will, muss sie langsam tun“, Johann Wolfgang von Goethe

Nehmen Sie sich also Zeit, um die neue Organisation substanziell und nachhaltig kennenzulernen und zu verstehen. Vermeiden Sie spontanen Impulsen nachzugeben, sondern lassen Sie das jeweilige Thema erst einmal auf sich wirken. Ab besten Sie schlafen lieber nochmal eine Nacht drüber.

Niemand erwartet sofortige Ideen oder gar Änderungen von Ihnen. Seien Sie offen und lassen Sie sich von der Organisation mitnehmen.  Binden Sie Ihre Mitarbeiter bei der Entwicklung von Lösungsansätzen sofort mit ein. Erst wenn Sie selbst einschätzen können, wie das System tickt, sollten Sie anfangen Ihren persönlichen Fußabdruck zu hinterlassen und Ihre persönliche Handschrift zu etablieren.